González García, L. et al (2022): Sympatrische Bartenwale wählen unterschiedliche Lebensraumbedingungen in São Miguel

González García et al. (2022) untersuchten die Lebensraumpräferenzen von Finn- und Seiwalen auf den Azoren und stellten fest, dass beide Arten trotz überlappender Verbreitungsgebiete unterschiedliche Umweltpräferenzen haben.

Zielsetzungen

Analyse der Lebensraumpräferenzen von Finnwalen (Balaenoptera physalus) und Seiwalen (Balaenoptera borealis) um die Insel São Miguel, Azoren.
Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Verteilung der beiden Arten anhand von Walbeobachtungsdaten aus den Jahren 2008 bis 2014.
Erforschung der Rolle von Umweltvariablen bei der Lebensraumwahl dieser Arten, einschließlich Faktoren wie Temperaturgradienten an der Meeresoberfläche, Chlorophyllkonzentrationen und ozeanographische Dynamik.

Auswirkungen

Die beiden in dieser Studie untersuchten Arten, Finn- und Seiwale, sind auf den Azoren sympatrisch und haben ähnliche geografische Verbreitungsgebiete, aber unterschiedliche Präferenzen bei der Nutzung ihrer Lebensräume. Die Finnwale konzentrierten sich mehr in den kälteren Gewässern und in Regionen mit dynamischer Ozeanographie, die eine hohe Chlorophyll- und Wirbelkinetikenergie aufweisen. Die Verbreitung der Seiwale war jedoch mit steileren SST-Gradienten und weniger Zeit für die Nahrungsaufnahme verbunden als die der Finnwale. Die Arbeit zeigt auch, dass die dynamischen ozeanografischen Bedingungen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung beider Arten spielen, und gibt Anregungen für ihre Erhaltung und wirksame Bewirtschaftung in der Region mit Blick auf den künftigen Klimawandel.

Unterstützte globale UN-Ziele

Im Einklang mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung 14 (Leben unter Wasser) tragen González García et al. (2022) zu einem besseren Verständnis der Lebensraumpräferenzen von Finn- und Seiwalen auf den Azoren bei. Die Forschungsergebnisse dienen der nachhaltigen Bewirtschaftung der Meeresökosysteme in der Region und unterstützen die Bemühungen zum Schutz wandernder Arten, indem sie die Umweltfaktoren ermitteln, die ihre Verbreitung beeinflussen.